Letztes Update 26. November, 2025|Geschrieben von bexio-Redaktion
Die Finanzbuchhaltung (FiBu) und die Betriebsbuchhaltung (BeBu) sind wichtige Bestandteile des Rechnungswesens in Unternehmen. Während diese Arten der Buchhaltung beide dazu da sind, die finanzielle Sicherheit und Performance des Unternehmens zu überwachen und zu steuern, unterscheiden sie sich doch grundlegend. In diesem Beitrag erfahren Sie, was die Aufgabenbereiche und Ziele der FiBu und BeBu sind und wie sie sich durch ihre Unterschiede optimal ergänzen.
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Inhaltsverzeichnis
Was ist die Finanzbuchhaltung (FiBu)?
Die Finanzbuchhaltung (FiBu), auch externe Rechnung, ist der Teil des betrieblichen Rechnungswesens, der alle finanziellen Geschäftsvorgänge eines Unternehmens chronologisch und systematisch erfasst. Sie dient der Berichterstattung an externe Stakeholder und bildet die Grundlage für alle wichtigen finanzwirtschaftlichen Abschlüsse, wie die Bilanz und die Erfolgsrechnung.
Im Rahmen der Finanzbuchhaltung werden alle finanziellen Vorgänge eines Unternehmens lückenlos erfasst, dokumentiert und ausgewertet. Zu diesen finanziellen Vorgängen zählen beispielsweise Einnahmen, Ausgaben, Forderungen, Verbindlichkeiten oder Investitionen sowie alle weiteren Geschäftsvorfälle, die sich finanziell auf das Unternehmen auswirken.
Die FiBu bildet somit die finanzielle Gesamtlage eines Unternehmens ab.
Typische Aufgaben sind:
Erfassung und Dokumentation aller Geschäftsvorfälle: Systematische und chronologische Aufzeichnung sämtlicher finanzieller Transaktionen und dadurch Überblick über die finanzielle Situation.
Kontrolle und Überwachung: Sicherstellung der Liquidität, Bestandsaufnahme von Vermögen und Schulden sowie Plausibilitätsprüfung der Buchungen.
Vorbereitung der Steuererklärung: Ermittlung von Werten, die für die Steuerabrechnung benötigt werden.
Informationsquelle: Bereitstellung von Finanzdaten für externe Personen (z. B. Investoren, Gläubiger).
Finanzplanung und Kontrolle der Unternehmensentwicklung.
Die FiBu gibt somit Aufschluss darüber, wie die Vermögenslage ist, also wie es finanziell um das Unternehmen steht, und bildet die Grundlage für den Jahresabschluss mit Bilanz und Erfolgsrechnung, die Steuererklärung und die Mehrwertsteuer-Abrechnung.
Ziel ist es, ein möglichst vollständiges und korrektes Bild der Finanzlage des Unternehmens zu vermitteln, gegenüber externen Stellen Rechenschaft abzulegen und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens korrekt darzustellen. Die FiBu schafft Transparenz und dient als Grundlage für die Besteuerung und finanzielle Planung.
Im Gegensatz zur Betriebsbuchhaltung richtet sich die Finanzbuchhaltung an externe Stellen wie Steuerbehörden, Banken, Gläubiger oder Investoren und muss gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Jedes Unternehmen ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Finanzbuchhaltung zu führen.
Was ist die Betriebsbuchhaltung (BeBu)?
Die Betriebsbuchhaltung (BeBu) ist ein Teil des internen Rechnungswesens und dient der systematischen Erfassung, Verteilung und Kontrolle von Kosten und Leistungen innerhalb eines Unternehmens. Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit zu analysieren, fundierte Entscheidungen zu ermöglichen und die Preisgestaltung zu unterstützen. Sie dient somit rein internen Zwecken.
Typische Aufgabenbereiche sind:
Ermittlung der betrieblichen Kosten: Erfassung, Auflistung und Analyse aller Kosten, die beim laufenden Betrieb entstehen.
Kostenrechnung: Durchführung der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung (Ermittlung, wo und wofür Kosten im Betrieb anfallen).
Preisfindung: Berechnung von Selbstkosten, Deckungsbeiträgen und Verkaufspreisen.
Planung: Grundlage für die kurzfristige Unternehmensplanung (z. B. Budget-Erstellung).
Kontrolle: Soll-Ist-Vergleiche von Kosten und Unterstützung des innerbetrieblichen Controllings.
Wirtschaftlichkeits- undRentabilitätsvergleiche: Vergleich von Kosten und Erträgen einzelner Produkte, Abteilungen oder Zeiträume, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gezielt optimieren zu können.
Unterstützung der Geschäftsleitung: Bereitstellung wichtiger Informationen für Preisfindung, Investitionen, Effizienzsteigerungen und strategische Planung.
Die Betriebsbuchhaltung hilft also dabei, die Kostenstruktur besser zu verstehen, Preise zu kalkulieren, Prozesse zu optimieren und allgemein den Betrieb besser zu führen. Durch die BeBu erhält man einen klaren Blick auf die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Unternehmensbereiche, wodurch sichergestellt werden kann, dass Ressourcen effizient genutzt werden.
Sie ist somit ein zentrales Steuerungsinstrument für die Planung, Kontrolle und Analyse im Unternehmen und ermöglicht es Unternehmern, fundierte Entscheidungen zu treffen und Optimierungspotenziale zu erkennen.
Hinweis: Anders als die Finanzbuchhaltung ist die Betriebsbuchhaltung, da sie rein betriebsinternen Zwecken dient, nicht gesetzlich geregelt. Jedes Unternehmen kann sie individuell gestalten, je nach Informationsbedarf und Führungszielen.
Auch der Zeitraum kann beliebig definiert werden (z. B. monatlich, vierteljährlich, einjährig). Die Bebu wird in vielen Betrieben mehrmals pro Jahr durchgeführt, um aktuelle Entwicklungen im Blick zu behalten. Sie kann aber auch nur vor anstehenden wichtigen Entscheidungen, wie Investitionen, zum Einsatz kommen.
Abb.: Mit einer sauber geführten FiBu und BeBu die finanzielle Sicherheit und Performance immer im Blick.
Was ist der Unterschied zwischen FiBu und BeBu?
Die FiBu dokumentiert alle finanziellen Geschäftsvorgänge gesetzeskonform für externe Stellen wie Steuerbehörden oder Investoren. Die BeBu richtet sich intern an die Unternehmensführung und hilft durch eine Kostenanalyse, Entscheidungen zu treffen und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
Finanzbuchhaltung
Betriebsbuchhaltung
Zielgruppe
Externe Stakeholder wie Steuerbehörden, Banken, sonstige Gläubiger oder Investoren
Internes Management wie Geschäftsleitung und Controlling
Ziel
Dokumentation und Berichterstattung der finanziellen Gesamtsituation des Unternehmens
Beurteilung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit einzelner Produkte, Dienstleistungen oder Abteilungen
Zweck
Rechenschaft gegenüber externen Stellen und gesetzliche Pflichterfüllung
Grundlage für operative Entscheidungen im Unternehmen sowie Steigerung der betrieblichen Rentabilität und Effizienz
Aufgabenbereiche
Erfassung und Aufzeichnung aller finanziellen Transaktionen, wie Einnahmen, Ausgaben, Gewinne und Verluste
Ermittlung der im Unternehmen anfallenden Kosten und Durchführung der Kostenrechnung
Rechtliche Anforderungen
Für alle buchführungspflichtigen Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben; unterliegt strengen gesetzlichen und steuerlichen Vorschriften
Ohne gesetzliche Regelungen, da sie freiwillig durchgeführt werden kann
Analysen, Planungen und Kalkulationen für die Zukunft
Diese Gegenüberstellung verdeutlicht: Finanzbuchhaltung und Betriebsbuchhaltung verfolgen zwar unterschiedliche Ziele, ergänzen sich aber optimal. Die FiBu sorgt für gesetzliche Ordnung, die BeBu für unternehmerischen Erfolg.
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