Ein Unternehmen ist in der Regel dazu verpflichtet eine vollständige Bilanz zu erstellen, die ordnungsgemäß ausgeführt wird und von externen Prüfern jederzeit einzusehen und vor allem nachzuvollziehen sein sollte. Dazu gehören auch die Aktiven. Wir erklären den Fachbegriff.
Aktiven und Passiven – alles klar?
Im Wesentlichen gliedert sich eine Bilanz nach schweizerischem Vorbild in Aktiven (Aktiva) und Passiven (Passiva). Die linke Seite der Bilanz thematisiert die Aktiva (also die Aktivseite), deren einzelne Posten nach einer bestimmten Anordnung aufgelistet sind. Dazu gehören beispielsweise die Aktivposten «Kasse» oder «Umlauf- und Anlagevermögen.»
Im Gegensatz zu den Passiven beinhalten die Aktiven ausschließlich die Vermögensanteile, die in der Buchhaltung zusammengefasst werden und eine kumulierte Endsumme ergeben. Dieses Ergebnis entspricht bei einer ordentlichen Buchführung exakt der Summe der rechten Seite, nämlich der Passiven. Die rechte Seite bildet nur die Kapitalbestandteile eines Unternehmens ab, zu denen das Eigenkapital und die langfristige Verschuldung zählen. Falls es zu einer externen Bilanzprüfung kommen sollte, so muss sichergestellt sein, dass beide Seiten sowohl die linke als auch die rechte Seite die gleiche Summe aufweisen.
Die einzelnen Bestandteile der Aktivseite (linke Seite) einer Unternehmensbilanz
Was ist ein Aktivkonto? Vereinfacht ausgedrückt sind alle Bestandteile der linken Seite Konten, die regelmäßig Zu- und Abflüsse von Geldbeträgen aufweisen. Ein ganz entscheidender Bestandteil der Aktiva ist der Posten «Bankguthaben», der das gesamte Bankvermögen eines Unternehmens darstellt, d. h. die jederzeit verfügbaren Summen an Kontogeldern. Die Anordnung der einsehbaren Posten ist nicht willkürlich, sondern wird anhand der Liquidität bestimmt. Je schneller der Unternehmer ein bestimmtes Konto zu «realem» Geld machen kann, desto liquider ist diese Position. Da das Guthaben bei einer Bank weitaus liquider als beispielsweise die Maschinen oder Fahrzeuge einer Firma ist, steht dieser Posten sehr weit oben auf der linken Seite der Unternehmensbilanz.
Die mit Abstand höchste Liquidität weist das Konto «Kasse» auf, da es sich hierbei um das Bargeld der Firma handelt, das jederzeit verfüg- und einsetzbar ist. Im krassen Gegensatz dazu steht die Position «Geschäftsliegenschaft», bei der es sich vor allem um Immobilien wie unter anderem Geschäftsgebäude oder Fabriken handelt. Um die jeweiligen Konten transparent zu führen, müssen nachvollziehbare Buchungsvorgänge vorgenommen werden, die physisch oder elektronisch aufbewahrt oder abgespeichert werden. Dazu gehören zum Beispiel Rechnungen von Maschinenankäufen oder Rohstofflieferungen, die in das entsprechende Konto gebucht werden. So kann das Unternehmen feststellen, welche Ein- und Ausgänge für einen bestimmten Zeitraum vorliegen und wie in etwa die zukünftige Entwicklung aussieht.
Die Anlage- und Umlaufvermögen der Bilanz
Die Zwischenposten der Aktiven bilden Anlage- und Umlaufvermögen, die eine Summe aus den festgelegten Konten sind. Zum Umlaufvermögen gehören unter anderem die Positionen «Kasse», «Bankguthaben» und «Rohmateriallager». Auch die Posten «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen» und «Angefangene Arbeiten» zählen dazu. Das Anlagevermögen beinhaltet beispielsweise die Konten «Mobiliar und Einrichtung», «Fahrzeuge» und «Geschäftsliegenschaften». Die beiden Vermögensarten werden nun anschließend addiert und ergeben die gesamte Bilanzsumme.
Bei der Aufstellung der einzelnen Positionen muss penibel darauf geachtet werden, dass die erhaltenen Zahlungen auch in den vorliegenden Zeitraum fallen. Rückwirkende Buchungen sollten in den passenden Zeitraum eingefügt werden, damit die aktuelle Bilanz nicht verfälscht wird. Im Wesentlichen ist die Aktivseite ein Spiegelbild der Passivseite. Falls eine Maschine angeschafft wird, so erhöht sich bei einem vollständigen Kreditkauf die Passivseite um dieselbe Höhe. Dadurch kann ein Wirtschaftsprüfer immer genau erkennen, wie sich die Käufe oder Verkäufe von Material, Maschinen oder Finanzprodukten bilanziell verändern.
Je nach Unternehmen kann die Höhe der einzelnen Posten stark variieren. Industriefirmen besitzen traditionell mehr Anlagen, Maschinen oder Fabriken als Banken oder Versicherungen, weshalb die Positionen auch unterschiedlich groß ausfallen. Bei Finanzunternehmen ist das «Bankguthaben» wesentlich höher als das Konto «Patent». Auf der anderen Seite sind das Eigenkapital und besonders das Fremdkapital ausgeprägter als bei Handelsunternehmen oder im Bereich des Handwerks. Bei Industrieunternehmen ist das Konto «Rohmateriallager» der linken Seite (Aktivseite) von großer Bedeutung, da dies die Ausgangslage für zukünftige Produkte darstellt. Mögliche Preiserhöhungen können anhand der jeweiligen Konten relativ schnell ausgemacht werden, sodass die Firmen schnell reagieren können.
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