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01. MÄRZ 2023

Personal Branding: Werden Sie zu Ihrer eigenen Marke

Der Begriff «Personal Brand» existiert schon länger, doch mit dem Aufstreben der Sozialen Medien und den «Influencern» hat das Thema neuen Aufschwung bekommen. Während man beim klassischen Branding vom Aufbau einer Marke für ein Unternehmen spricht, geht es beim Personal Branding um die Person. Wir erklären in diesem Beitrag den Begriff «Personal Branding» und zeigen auf, wie auch Sie sich einen starken und digitalen Personal Brand aufbauen können. Anhand passender Beispiele zeigen wir, welche Persönlichkeiten sich bereits erfolgreiche Personenmarke aufgebaut haben und geben Ihnen wertvolle Tipps für Ihre eigene persönliche Marke.

In diesem Beitrag:

Was ist Personal Branding?

Personal Branding beschreibt den Aufbau einer Marke um die eigene Person. Anders als beim klassischen Branding steht hier nicht ein Unternehmen, sondern eine Person im Mittelpunkt. Mit dem Personal Brand zeigen Sie Ihre Werte, Ihre Persönlichkeit sowie Ihre Authentizität, festigen so die Beziehung zu Ihrer Zielgruppe und schaffen Vertrauen.

Warum Personal Branding aufbauen?

Personal Branding stellt eine Person in den Mittelpunkt. Mit der richtigen Strategie kann der persönliche Brand der Zielgruppe Vertrauen, Authentizität, Sympathie und einen hohen Wiedererkennungswert vermitteln. Durch das gewonnene Vertrauen können Kaufentscheidungen von potenziellen Kunden sodann positiv beeinflusst werden. Der Personal Brand kann also verständlicherweise einen positiven Effekt auf das Unternehmen haben.

Wenn ein neues Unternehmen gegründet wird, ist es für viele selbstverständlich, auch an den passenden Markennamen zu denken. Wie soll die Firma heissen? Unter welchem Namen machen wir Werbung? Wie positionieren wir uns am Markt, sodass wir unsere Zielgruppe erreichen und diese uns vertrauen und letztlich auch bei uns kaufen?

Selbst bei Einzelunternehmen, die den eigenen Namen im Firmennamen gesetzlich beinhalten müssen, entwickelt sich ein Brand. Zum Beispiel «Berthas FlowerPower Lädeli» als Brandname für einen kleinen, persönlich geführten Floristik-Laden in St. Gallen. Diesen Brand findet man beispielsweise auf den Visitenkarten wieder und ebenso auch auf dem Instagram-Profil.

Warum sollte man sich also zusätzlich zur Firmenmarke noch mit einem persönlichen Brand auseinandersetzen?

Abb.: Jeder Firmengründer beschäftigt sich früher oder später mit dem Unternehmensbrand – wie auch Berthas FlowerPower Lädeli aus unserem Beispiel.
Abb.: Jeder Firmengründer beschäftigt sich früher oder später mit dem Unternehmensbrand – wie auch Berthas FlowerPower Lädeli aus unserem Beispiel.

Wie schon beschrieben, steht beim Personal Brand die Person im Vordergrund. Wenn Sie sich neben der Unternehmensmarke dafür entscheiden, Ihren persönlichen Brand aufzubauen, dann kann dies zusätzlich Ihr Unternehmen und dessen Brand stärken sowie unterstützen. Hinter jeder Marke und hinter jedem Unternehmen stehen schliesslich Menschen – und Menschen kaufen von Menschen, mit denen sie sich identifizieren können.

Das sind die Vorteile eines Personal Brand

  • Stärkung der Unternehmensmarke

  • Schaffung von Vertrauen bei der Zielgruppe

  • Vermittlung von Sympathie und Authentizität

  • Umsatzerhöhung

  • Stärkung der Wettbewerbssituation

  • Bessere Bewertung von Suchmaschinen bei authentischen Personal Brands

  • u. w.

«Menschen kaufen Menschen. Je höher die Sympathie, desto wahrscheinlicher der Kauf.»

Wie baue ich einen Personal Brand auf?

Schritt 1: IST-Analyse

Wie so oft ist es auch bei der Personal Branding Strategie einer der ersten Schritte, sich mit dem «Status Quo» auseinanderzusetzen.

  • Für welche Werte stehe ich als Person?

  • Wie möchte ich am Markt wahrgenommen werden?

  • Für welche Themen möchte ich stehen und mich einsetzen?

  • Welche Eigenschaften möchte ich vermitteln?

  • Wie gross ist mein aktuelles Netzwerk?

  • u. w.

Schritt 2: SWOT-Analyse

Mit der SWOT-Analyse gehen Sie nun einen Schritt tiefer in die Analyse. SWOT steht für die Begriffe «Strengths; Weaknesses, Opportunities, Threats». Dabei betrachtet man also seine eigenen Stärken und Schwächen, ebenso die Möglichkeiten und Bedrohungen von aussen.

Abb.: Grafische Darstellung der SWOT-Analyse.
Abb.: Grafische Darstellung der SWOT-Analyse.
Stärken (intern)Schwächen (intern)Möglichkeiten (extern)Bedrohungen (extern)
Worin liegen meine Stärken? Womit überzeuge ich am Markt?Was habe ich für Schwächen? Was könnte ich ausbauen bzw. besser machen?Welche Chancen gibt es aktuell auf dem Markt, die ich nutzen könnte?

Welchen Bedrohungen am Markt muss ich beachten? Wie kann ich mich davor schützen?

Schritt 3: Personal Branding durch Fokussierung

Um Ihren Personal Brand aufzubauen, müssen Sie sich gründlich auf sich fokussieren. Durch die intensive Beschäftigung mit sich selbst, sind Sie anschliessend in der Lage, eine authentische Identität zu formulieren, die sich einfach und authentisch nach aussen transportieren lässt. Durch die Fokussierung auf Ihr «Selbst» fällt es Ihnen leichter, eine Identität zu formulieren, die auch andere leicht verstehen und nachvollziehen können. Wichtig ist, gründlich zu überlegen, für welche Werte Sie stehen und wie Sie sich selbst nach aussen zeigen möchten.

«Fokussieren Sie auf sich selbst und finden Sie eine Identität, die Ihnen hilft, Ihren Personal Brand mit der Aussenwelt zu teilen.»

Schritt 4: Kontinuität ist Key

Der Schlüssel für einen erfolgreichen Personal Brand:

  • Konsistenz: Wechselhaftes Verhalten fördert Unglaubwürdigkeit.

  • Geduld: Es braucht Zeit, Vertrauen bei der Zielgruppe aufzubauen.

  • Glaubhaftigkeit: Auch wenn wir unser «Selbst» im Internet frei gestalten können, braucht es Glaubhaftigkeit, um ernst genommen zu werden.

«Je authentischer Ihr Personal Brand, desto glaubwürdiger werden Sie wahrgenommen.»

So platzieren Sie Ihren Personal Brand

Personal Branding Social Media

Das Aufkommen der sozialen Medien in den späten Neunzigerjahren hat dem Thema Personal Brand einen zusätzlichen Booster gegeben. Plötzlich hatte gefühlt jeder ein Profil auf Facebook oder auf LinkedIn und es ging darum, wie man sich im Internet am besten zeigt.

Personal Branding LinkedIn

LinkedIn gehört zu den business-relevanten sozialen Kanälen und wird für das berufliche Netzwerk genutzt. Wer hier sein Profil hat, möchte von Firmen als potenzieller Bewerber wahrgenommen werden. Ebenso haben Unternehmen die Möglichkeit, sich auf LinkedIn als möglichst positiver und nahbarer Arbeitgeber zu positionieren, um so Bewerber für vakante Stellen anzulocken. Je grösser das eigene Netzwerk ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Netzwerk beruflich weiterhilft. Die Kontakte zeigen anderen, welche Interessen Sie vertreten, welchen Werdegang Sie bisher bestritten haben und mit selbst verfassten Artikeln können Sie Ihre Werte weiter zum Ausdruck bringen.

Kurz gesagt: In den sozialen Medien, insbesondere auf LinkedIn, zeigen Sie sich der Aussenwelt so, wie Sie gesehen werden möchten. Achten Sie aber unbedingt darauf: Je authentischer dieses Bild ist, desto glaubwürdiger werden Sie wahrgenommen und das Vertrauen in Sie wächst.

Abb.: Wie zeigen Sie sich auf Ihren sozialen Profilen?
Abb.: Wie zeigen Sie sich auf Ihren sozialen Profilen?

Mit einem empathischen und vertrauenswürdigen Personal Brand, mit dem Sie in den sozialen Netzwerken auftreten, stärken Sie gleichzeitig die Visibilität und die Reputation Ihrer Firma.

Spezialfall: Influencer

Viele Firmen wenden heutzutage das sogenannte Influencer Marketing an. Es hat sich über die Jahre gezeigt, welchen grossen Einfluss Influencer, also sehr einflussreiche Personen aus den sozialen Netzwerken, auf die Zielgruppe haben können. Beim Influencer Marketing geht die Firma mit dem passenden Influencer eine Kooperation ein: Der Influencer erhält beispielsweise die Produkte oder Informationen über die Dienstleistung des Unternehmens. Dieser postet anschliessend Fotos oder sogenannte Stories in Netzwerken wie zum Beispiel Instagram. Influencer sind in einigen Fällen auch Markenbotschafter und sorgen dafür, dass die Unternehmensmarke authentisch vermittelt wird. Je höher die Reichweite des Influencers, desto höher sein «Marktwert». Der Influencer wird dann je nach Klicks oder Sales vom Unternehmen für sein Engagement (bspw. Sales, Klicks, Reichweite etc.) bezahlt oder erhält kostenlose Dienstleistungen oder Produkte. In allen Fällen sollten Sie darauf achten, dass Sie mit dem Influencer eine ehrliche und authentische Partnerschaft eingehen und Ihren Kunden spannende Geschichten erzählen.

Der Vorteil für Unternehmen:

Sie nutzen den Personal Brand eines Influencers für Ihr eigenes Interesse und sparen sich somit den Aufbau eines eigenen Personal Brand. Zudem ist das Vertrauen zu authentischen Influencer recht hoch, da es sich um (vermeintlich) unbeeinflusste neutrale Personen handelt. Durch die persönliche Ansprache in Stories berichtet der Influencer beispielsweise von seinem Alltag und dass er, um ein Beispiel zu nennen, das Produkt der Firma X neu entdeckt hat. Die Follower dieses Influencers fühlen sich angesprochen und entwickeln das Verlangen, genauso auszusehen wie ihr (vermeintlich) perfekter Influencer-Star. Damit werden die Follower des Influencers zu Käufern des Unternehmens.

Abb.: Influencer posten ständig, um mit Ihren Followern in Kontakt zu bleiben. Je mehr vom eigenen Leben geteilt wird, desto interessanter wird der Influencer wahrgenommen.
Abb.: Influencer posten ständig, um mit Ihren Followern in Kontakt zu bleiben. Je mehr vom eigenen Leben geteilt wird, desto interessanter wird der Influencer wahrgenommen.

Personal Branding tiktok

Ist TikTok das neue Instagram? Verschiebt sich die Masse der Follower von Instagram nun auf die neue, gehypte Plattform?

Während Instagram als Foto- und Videoplattform startete, ist sie längst zur Content-Plattform geworden. TikTok dagegen positioniert sich als Videoportal und integriert dabei die Funktionen eines sozialen Netzwerkes. TikTok bietet eine gute Fläche für seine eigene Selbstdarstellung. Die Zielgruppe von TikTok liegt aktuell bei den unter 23-Jährigen. Ob diese Plattform für Ihren Personal Brand geeignet ist, hängt davon ab, ob Sie damit Ihre Zielgruppe erreichen können.

«Wichtig: Seien Sie immer dort präsent, wo auch Ihre Zielgruppe ist.»

Personal Branding Blog

Neben dem aktiven Betreiben der sozialen Medien, ist das Führen eines Blogs eine weitere Möglichkeit, seinen persönlichen Brand zu stärken. Sie wählen die Themen, über die Sie im Blog schreiben so aus, dass diese zu den Bereichen passen, für die Sie stehen möchten. In einem Blog haben Sie wie in den sozialen Medien die Möglichkeit, sich als Experte, als Sympathieträger und als Vertrauensperson zu positionieren, was wiederum Ihrer Firma zu Gute kommt.

Personal Branding Storytelling

Beim Storytelling verhält es sich ähnlich wie beim Schreiben von Blogbeiträgen. Während Blogs noch eher fachspezifisch geschrieben sein können, wird das Expertenwissen beim Storytelling einfach verständlich transportiert. Das Produkt oder die Firma, die Sie beim Storytelling vorstellen möchten, verpacken Sie dabei in eine leicht zu lesende Geschichte, die dabei so sympathisch ist, dass man sie sich leicht merken kann. Je einfacher die Story geschrieben ist, desto leichter bleibt sie der Zielgruppe im Gedächtnis. Beim nächsten Shopping-Erlebnis wird die von der Story vorgestellte Firma automatisch hervorgerufen und es kommt im besten Falle zum Kauf.

Beispiele von gutem Personal Branding

Kamen Ihnen beim Lesen des Blogs bereits berühmte Persönlichkeiten in den Sinn, die Sie fest mit einer Marke oder einem Unternehmen verbinden?

  • Wenn Sie an E-Autos denken, denken Sie an Tesla und gleichzeitig an Elon Musk?

  • Apple verknüpfen Sie stets mit Steve Jobs und seinem Markenzeichen, dem schwarzen Rollkragenpullover?

  • Roger Federer ist unter anderem als Werbegesicht für die Bekleidungsmarke Uniqlo auf dem Tennisplatz bekannt. Längst ist er als Profi-Sportler und Prominenter selbst zur Marke geworden.

Abb.: Vom Tennisspieler zum eigenen Personal Brand – der Schweizer Roger Federer hat es geschafft.
Abb.: Vom Tennisspieler zum eigenen Personal Brand – der Schweizer Roger Federer hat es geschafft.

Fazit

Auch wenn unsere Beispiele nun eher von sehr prominenten Personen und globalen Marken handeln, kann Ihr Personal Brand auch im heimischen Markt Ihr Unternehmen und Ihren Umsatz unterstützen. Sie schaffen mit einem Personal Brand Vertrauen, Sympathie, Glaubwürdigkeit und vereinfachen damit die Identifikation mit Ihren Produkten oder Ihrem Unternehmen. Je sympathischer und authentischer die Menschen hinter einer Firma, desto leichter fällt die Kaufentscheidung.

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