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27. FEBRUAR 2024

Employer Branding: So bauen Sie Ihre Arbeitgebermarke auf

Employer Branding ist heutzutage ein wichtiges Instrument im Recruiting und in der Kundenbindung geworden und nicht mehr aus der Arbeitswelt wegzudenken. Unternehmen mit einem starken Employer Brand haben einen klaren Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt und können sich mit ihrer einzigartigen Employer Value Proposition am Markt positionieren. Wir klären in diesem Beitrag den Begriff «Employer Branding», welche Vorteile es mit sich bringt und wie man seinen eigenen Employer Brand aufbaut. Dazu runden drei Beispiele das Thema ab.

In diesem Beitrag

Was ist Employer Branding?

ℹ️ Beim Employer Branding geht es um den Aufbau einer eigenen Arbeitgebermarke. Das Unternehmen wird als attraktiver Arbeitgeber vermarktet und hebt sich dadurch vom Wettbewerb ab. Zudem unterstützt es den Recruiting-Prozess sowie die Mitarbeiterbindung. In grösseren Unternehmen ist dies Aufgabe der Personalabteilung.

Was ist der Unterschied zwischen Personal Branding & Personalmarketing?

Personalmarketing:

Der Begriff «Marketing» deutet auf die Massnahmen hin, die für die Verbreitung der «Employer Brand» und für die Anziehung neuer Talente eingesetzt werden.

Employer Branding:

Beim Employer Branding geht es um die Strategie, die Planung und das Wertversprechen, mit dem die Firma sich auf dem Arbeitsmarkt präsentiert.

Wozu dient Employer Branding?

  • Stärkung der Mitarbeiterbindung
  • Geringere Fluktuation
  • Einfluss auf Wettbewerbsvorteile
  • Steigerung der Markenbekanntheit
  • Positiver Einfluss auf Quantität und Qualität der Bewerber
  • Reduzierung von Krankheitstagen / Fehltagen
  • Festigung der Mitarbeitendenbindung
  • Steigerung der Produktivität
Abb.: Zu einem guten Employer Brand gehört auch ein gutes Arbeitsklima.
Abb.: Zu einem guten Employer Brand gehört auch ein gutes Arbeitsklima.

Wie entwickelt man eine Employer Brand Strategie?

Grundsätzlich sollte man sich bewusst machen, dass die eigene Employer Brand Strategie nach innen sowie nach aussen wirkt. Nach innen unterstützt sie die Strategie bei der Mitarbeiterbindung sowie beim Aufbau und der Stärkung der Loyalität. Nach aussen verbessert die Strategie Ihren Recruiting-Prozess.

Damit umfasst die Employer Brand Strategie folgende Schritte:

  • Analyse

  • Branding

  • Engagement

  • Recruiting

  • Retention

Schritt 1: Analyse

Als erster Schritt ist es wichtig, dass Sie sich mit dem Status Quo auseinandersetzen und prüfen, wie es gerade um Ihren Employer Brand steht. Wie zufrieden sind Ihre Mitarbeiter? Welches Feedback erreicht Sie? Wie sieht es bei der Konkurrenz aus? Was bietet diese ihren Mitarbeitenden an?

In diesem Schritt geht es also darum, den IST-Zustand festzuhalten und den SOLL-Zustand zu definieren.

Ebenso sollten Sie sich bereits jetzt Gedanken über Ihre Employer Value Proposition (EVP) machen. Die EVP entspricht sozusagen Ihrem Unique Selling Point (USP) als Arbeitgeber. Welches Wertversprechen geben Sie Ihren Mitarbeitenden und womit grenzen Sie sich von der Konkurrenz ab?

Schritt 2: Branding

Im nächsten Schritt geht es darum, Ihre Zielgruppe zu untersuchen. Wo hält sich Ihre Zielgruppe auf? Wie können Sie sie am besten erreichen? In den sozialen Netzwerken? Persönlich auf Jobmessen oder über Ihren Internetauftritt? Mit welchen Massnahmen in Ihrem Unternehmen möchten Sie die Loyalität Ihrer Mitarbeitenden steigern? Mit welchen Benefits können Sie sich von Wettbewerbern unterscheiden?

Wenn Sie sich diese Fragen beantwortet haben, geht es darum, daraus aussagekräftige Marketing-Botschaften zu entwickeln und die Informationen an Ihre Zielgruppe weiterzugeben. Sie entwickeln also das unternehmenseigene Employer Brand Konzept, mit dem Sie mit Ihren Kandidaten und Mitarbeitenden in Kontakt treten. Dazu gehört beispielsweise das Drucken von Flyern (z. B. für eine Jobmesse) oder die Anpassung Ihrer Internetseite mit entsprechenden Bildern und Messages.

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Schritt 3: Engagement

Nachdem nun Ihre Brandingmassnahmen festgelegt sind, geht es darum, dass diese Massnahmen Ihre Zielgruppe auch erreichen und Sie dadurch das Engagement steigern können. Engagement bedeutet die Interaktion Ihrer Zielgruppe mit Ihrem Unternehmen als Arbeitgeber. Wie interagieren Sie mit Ihren potenziellen Kandidaten? Wie, wo und wann treten Sie mit diesen in Kontakt?

  • Über Postings in sozialen Medien.

  • Auf Jobmessen.

  • Über Content (z. B. Blogartikel) auf Ihrer Webseite.

  • Mithilfe von Videos auf Youtube.

  • u. w.

Schritt 4: Recruiting

Wenn der Kontakt zu potenziellen Kandidaten hergestellt ist, gilt es, im Recruitingprozess zu überzeugen. Stellen Sie Ihre EVP im Bewerbungsgespräch vor. Zeigen Sie, was es ausmacht, bei Ihnen in Ihrer Firma zu arbeiten und mit welchen Vorteilen Sie Ihre Mitarbeitenden würdigen.

Eine gute Employer Brand Strategie stärkt Ihren Prozess der Mitarbeitergewinnung.

Abb.: Im Interview mit Kandidaten sollten Sie sich als Arbeitgeber mit Ihrer EVP bestmöglich verkaufen.
Abb.: Im Interview mit Kandidaten sollten Sie sich als Arbeitgeber mit Ihrer EVP bestmöglich verkaufen.

Fachkräftemangel erhöht Wichtigkeit von Employer Branding

Der Fachkräftemangel ist nicht nur ein «Buzzwort», sondern tatsächlich ein Problem. So meldet das SRF ein Rekordhoch für das Jahr 2023. Das Problem ist, dass nicht mehr genügend qualifizierte Mitarbeitende in der Berufswelt nachwachsen. Damit gibt es ein Ungleichgewicht zwischen Anzahl Arbeitgeber und Anzahl Mitarbeitende. Mitarbeitende stehen daher in der vorteilhaften Situation, sich zwischen Arbeitgebern entscheiden zu können. Damit Ihr Unternehmen das «Rennen macht», brauchen Sie eine überzeugende Employer Value Proposition und ein gutes Arbeitgeberimage, um Kandidaten von sich zu überzeugen.

Schritt 5: Retention

Wenn Sie Ihre passenden Kandidaten für sich gewonnen haben, geht es im nächsten Schritt um die kontinuierliche Bindung. In dieser Phase bauen Sie die Loyalität der Mitarbeitenden zu Ihrem Unternehmen auf und sorgen so für eine geringere Fluktuationsrate. Hinzu kommt, dass zufriedene Mitarbeitende produktiver und effizienter sind. Bemühen Sie sich also auch nach der Anstellung um die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden. Es wird sich doppelt auszahlen – für Sie als Unternehmer und für Ihre Mitarbeitenden.

Was macht gutes Employer Branding aus?

Es gibt nicht «das Eine», das ein gutes Employer Branding ausmacht. Wie so oft, ist es der Mix aus mehreren Elementen, der zum Erfolg führen kann.

  • Konsistenz: Wichtig ist, dass Sie an Ihrer Message festhalten und diese langfristig etablieren und leben. Nur so wirkt Ihre EVP glaubwürdig und schafft Vertrauen.

  • Einzigartigkeit: Kopieren Sie nicht von anderen. Ideen einholen ist okay. Aber kopieren sollten Sie Ihre Konkurrenten nicht. Das fällt schnell auf und Sie verlieren an Integrität.

  • Mehrwert / Benefits: Welchen Mehrwert versprechen Sie Ihren Mitarbeitenden? Ist dieser wirklich ein Mehrwert? Haben Sie sich hier besondere Gedanken gemacht? Welche Benefits bieten Sie an?

  • Wertschätzung: Benefits sind eine Art der Wertschätzung. Es gibt aber noch andere Wege, seinen Mitarbeitenden Dank für gute Leistungen auszusprechen. Nutzen Sie diese Gelegenheiten und zeigen Sie, dass Sie die Arbeit schätzen.

  • Gehalt- / Leistungsverhältnis: Für ein gutes und langfristiges Arbeitsverhältnis zählt neben einer angemessenen Entlohnung auch das Arbeits- und Aufgabenumfeld sowie die Stimmung im Team. Nur wenn man als Arbeitgeber einen guten Job macht, können das die Arbeitnehmenden auch.

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Bei bexio haben wir moderne Arbeitsplätze, frische Früchte und eine Terrasse zum Entspannen. Kollegialer Austausch wird bei uns gross geschrieben. Auch profitieren unsere Mitarbeitenden von Yoga-, Fitness- und Massage-Angeboten und vieles mehr. Auch die Möglichkeit vom Homeoffice aus zu arbeiten, gehört bei uns fest zur Unternehmenskultur.

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Beispiele für gutes Employer Branding

Beispiel 1: Zweifel Pomy-Chips: Bester Schweizer Arbeitgeber 2022 und 2023

Als bester Arbeitgeber in der Schweiz wurde 2023 die Firma Zweifel Pomy-Chips bereits zum zweiten Mal gewählt. Doch was macht den Kartoffelchips-Hersteller so beliebt als Arbeitgeber? Bei unserer Recherche dazu sind wir auf die hohe Mitarbeiterzufriedenheit gestossen, die unter anderem durch einen verlängerten Vaterschaftsurlaub und einen zusätzlichen freien Tag zum Geburtstag verursacht wird. Darüber hinaus erhalten alle Mitarbeitenden jedes Jahr einen Bonus ausbezahlt und können so direkt von ihrer erfolgreichen Arbeit profitieren. Auch die kollegiale Zusammenarbeit mit dem CEO Christoph Zweifel wird sehr geschätzt.

Beispiel 2: Google

Google ist eine der bekanntesten und angesehensten Marken der Welt. Nicht nur bekannt für seine Suchmaschine, sondern auch für seinen Employer Brand. Bei Google als Arbeitgeber werden innovative Kultur, Engagement für Vielfalt und Integration sowie das grosszügige Leistungspaket geschätzt. Mit passenden Employer Branding Kampagnen hebt das Unternehmen diese Attribute hervor, was bei den Kandidaten gut ankommt.

Abb.: Google gehört nicht nur zu der beliebtesten Suchmaschine der Welt, sondern auch zu einem beliebten Arbeitgeber.
Abb.: Google gehört nicht nur zu der beliebtesten Suchmaschine der Welt, sondern auch zu einem beliebten Arbeitgeber.

Beispiel 3: Migros

Mit 4.4 von 5 Punkten wird der Schweizer Lebensmittel-Riese Migros auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu.ch als sehr attraktiv bewertet. Hervorgehoben werden hier Benefits wie eine Kantine, Rabatte auf unternehmenseigene Produkte, flexible Arbeitszeiten sowie eine gute Verkehrsanbindung. Darüber hinaus investiert der MGB (Migros-Genossenschafts-Bund) langfristig in seine Mitarbeitenden, indem er Karrierechancen bereithält und die Möglichkeit für Weiterbildungen anbietet.

Abb.: Ist die Stimmung am Arbeitsplatz gut, steigert das die Produktivität.
Abb.: Ist die Stimmung am Arbeitsplatz gut, steigert das die Produktivität.
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